1207 o. T.
Gertrud, Tochter Heinrichs I. und der hl. Hedwig, wird mit dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach verlobt.
Chron. Polono-Siles. (Mon. XIX. f. 566 und Stenzel Ss. I. 25), doch wird hier nur das Faktum angegeben, das Jahr ist späterer Zusatz.
Von der Werbung des Pfalzgrafen um eine Tochter Herzog Heinrichs berichtet auch Arnold von Lübeck (Mon. Germ. Ss. XXI. 243) und erzählt, wie Otto bei dieser Gelegenheit von König Philipp den bekannten Uriasbrief erhalten, denselben Verdacht schöpfend geöffnet und durch dessen Inhalt furchtbar erbittert, Philipp den Tod geschworen habe; eine Erzählung, welche Abel (Kg. Philipp S. 234) für nicht unglaubwürdig erklärt, während Winkelmann (Jahrbücher d. d. E. unter Philipp I. 466) sie zu bezweifeln geneigt ist. Wenn Knoblich (hl. Hedwig S. 48) vermuthet, dass der im Jahre 1203 hier verweilende erwählte Bischof von Bamberg Egbert den Brautwerber gemacht habe, so würde diese an sich nicht unwahrscheinliche Vermuthung doch auf ein früheres Jahr der Verlobung führen. Nachdem Otto vonWittelsbach, wie bekannt, König Philipp ermordet und selbst geächtet und getödtet worden war, nahm Gertrud (wahrscheinlich um d. J. 1212, vergl. unt. No. 150) in Kloster Trebnitz den Schleier und wurde später dort Aebtissin.
Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.
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